📘 Ein Dorf, das in Stimmen spricht. Ein Notizbuch, das kommende Opfer vorhersagt. Ein Spruch, der über Generationen weitergetragen wird.
Dave, Joy und Luca folgen den Spuren – und stoßen auf die nächste Generation des Ordens. Je tiefer sie eindringen, desto klarer wird: Das Muster ist kein Relikt der Vergangenheit. Es lebt. & es verlangt mehr.


Kapitel 1 – Die Inschrift
Der Regen hing noch in den Ästen, als Luca das Schild unter der Trauerweide freilegte.
„Da steht etwas“, murmelte er.
Joy trat näher. Die Buchstaben waren ins Holz gebrannt, schwarz und tief:
Alles folgt dem Muster. Kein Opfer ist vergeblich. Kein Schritt ist Zufall. Alles kehrt zurück.
Dave sah es ebenfalls, doch niemand sprach es laut. Trotzdem hörten sie die Worte – als hätten die Bäume sie geflüstert.


Kapitel 2 – Das Notizbuch
Der Rucksack, den Dave seit Tagen bei sich trug, enthielt ein vergilbtes Notizbuch. Auf der ersten Seite, in zittriger Hand:
Alles folgt dem Muster.
Darunter eine Liste von Jahreszahlen. 1970. 1989. 2001. 2017. Und dann – 2025.
„Das ist jetzt“, sagte Joy leise.


Kapitel 3 – Stimmen im Dorf
Das Dorf lag im Dunst, als sie ankamen. Kinder spielten auf dem Platz. Doch als die drei näherkamen, verstummten sie. Stattdessen sangen sie im Chor:
„Alles folgt dem Muster … alles folgt dem Muster …“
Keines der Kinder bewegte die Lippen.


Kapitel 4 – Die Zeichen
An den Mauern alter Bauernhäuser waren Symbole eingeritzt: Spiralen, Linien, die sich wie Schmetterlingsflügel überschnitten. Darunter ein einziger Satz in einer verschlüsselten Form – wieder das Motto, aber kaum entzifferbar.
„Das Muster hinterlässt Spuren“, flüsterte Dave. „Überall.“


Kapitel 5 – Lucias Traum
In jener Nacht träumte Luca. Er sah Halle 1. Korridore aus endlosen Türen. Und darin Tom und Lucy – ihre Gesichter verzerrt vom Wahnsinn.
„Alles folgt dem Muster“, stammelten sie.
Doch plötzlich änderte sich der Satz in ihrem Mund:
„Alles folgt dir …“
Luca wachte schreiend auf.


Kapitel 6 – Die nächste Generation
Joy folgte einer Spur ins Hinterzimmer der Dorfkirche. Dort saßen Jugendliche in einem Kreis. Keine Kerzen, kein Licht – nur Stimmen.
Sie sprachen das Motto wie ein Gebet. Immer wieder, in monotoner Kadenz.
Ein neues Ritual. Eine neue Generation.


Kapitel 7 – Vollmond
Unter dem vollen Mond führte der Weg sie in den Wald. Ein Summen erfüllte die Luft, dann viele Stimmen – hunderte, vielleicht tausende.
„Alles folgt dem Muster.“
Doch kein einziger Mund bewegte sich.


Kapitel 8 – Die Gottheit ruft
Auf dem Boden der Lichtung war das Motto in Kreide geschrieben. Doch die Worte veränderten sich, als Dave hinsah:
Alles folgt der Gottheit.
Ein Schauer kroch ihm den Rücken hinauf. Es war keine Warnung mehr. Es war ein Befehl.


Kapitel 9 – Das Opferzeichen
Im Keller des Bauernhauses fanden sie eine Steinplatte. Wachsspuren, Blutreste.
In die Platte war das Motto geritzt. Darunter drei Namen – Jason, Mia, Nicole.
„Die Opfer des Ordens“, flüsterte Joy. „Sie sind in den Satz hineingeschrieben worden.“


Kapitel 10 – Joys Schweigen
Zum ersten Mal weigerte sich Joy, die Worte zu wiederholen. Doch ihr Schweigen ließ die Schatten im Raum lebendig werden.
„Es will, dass wir es sagen“, sagte Dave. „Wenn wir schweigen, straft es uns.“
„Oder vielleicht ist das die einzige Freiheit, die wir haben“, entgegnete Joy.


Kapitel 11 – Luca spricht
Luca konnte nicht widerstehen. Wie in Trance begann er, die Worte zu sprechen. Erst leise, dann lauter, bis die Halle vibrierte.
„Alles folgt dem Muster. Alles folgt dem Muster …“
Die Mauern atmeten. Türen öffneten sich, die es nie gegeben hatte.


Kapitel 12 – Alles kehrt zurück
Die Stimmen wurden eins. Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft – alles verschmolz.
Dave, Joy und Luca standen am Rand des Wahnsinns, während die Gottheit aus den Worten selbst hervortrat.
Und im letzten Echo hörten sie:
Alles folgt dem Muster. Alles kehrt zurück.


Epilog
Das Dorf lag still im Nebel. Niemand sprach. Doch an den Türen der Häuser, frisch eingeritzt, stand ein einziger Satz:
Alles folgt dem Muster.

ENDE!