📘 Ein altes Ritual. Ein Kreis aus Blut. Ein Orden, der seit Jahrhunderten im Schatten wirkt.
Jason, Mia und Nicole folgen den Spuren einer geheimnisvollen Bruderschaft, die im Verborgenen ihre Rituale vollzieht. Was als Suche nach Antworten beginnt, wird schnell zum Albtraum. Denn der Orden kennt seine Opfer längst – und das Muster duldet keine Zeugen.
In der Kapelle am Rande des Waldes wartet die Zeremonie. Drei Stimmen sollen dem Chor hinzugefügt werden. Drei Leben im Tausch für Macht.
Und wer einmal den Kreis betritt, entkommt ihm nicht mehr.
Düster, gnadenlos und erschütternd – Der Orden führt den Leser tiefer hinein in die finstere Welt des Musters, wo jedes Opfer nur der Anfang ist.


Kapitel 1 – Das Zeichen
Es war spät am Abend, als Jason in den Archiven der alten Stadtklinik wühlte. Staub lag wie eine zweite Haut auf den Akten, das Neonlicht flackerte unruhig. Zwischen vergilbten Patientenlisten und zerfledderten Notizen stieß er auf eine Mappe, deren Deckel in schwarzer Tinte mit einem einzigen Wort markiert war: „Orden“.
Seine Hände zitterten, als er sie öffnete. Fotos, handschriftliche Protokolle, Skizzen von Symbolen. In der Mitte ein Kreis, der aus Zahlen bestand: 1, 3, 6, immer wieder. Darunter der Satz: „Drei Stimmen, drei Wege, ein Opfer.“
Jason fühlte, wie sich sein Herzschlag beschleunigte. Er konnte nicht erklären, warum – aber er wusste, dass er mehr erfahren musste.


Kapitel 2 – Die Begegnung
Am nächsten Morgen traf er Mia in der Universitätsbibliothek. Sie blätterte in einem Buch über Volksrituale, ihre Stirn in Falten gelegt. Als Jason an ihr vorbeiging, erkannte er das Symbol auf der Seite.
„Wo haben Sie das her?“ fragte er sofort.
Mia sah auf, überrascht. „Sie kennen das?“
Jason zeigte ihr die Kopien aus der Akte. In dem Moment mischte sich Nicole ein, die ein paar Tische weiter saß. „Das ist das Zeichen vom Orden. Ich recherchiere seit Monaten dazu.“
Drei Fremde, vereint durch ein Symbol. Noch ahnte keiner, dass es sie das Leben kosten würde.


Kapitel 3 – Die Kapelle
Die Spur führte sie hinaus aus der Stadt, tief in einen vergessenen Wald. Dort fanden sie die Überreste der St.-Gabriel-Kapelle. Das Dach war halb eingestürzt, doch die Mauern standen noch. An den Steinen waren Kreidezeichen, frisch, obwohl das Gebäude seit Jahrzehnten verlassen sein sollte.
„Hier …“ flüsterte Jason. „Hier treffen sie sich.“
Mia schauderte. „Es fühlt sich an, als würden uns Augen beobachten.“
Nicole nickte nur. „Dann sind wir richtig.“


Kapitel 4 – Das Dokument
Im Inneren fanden sie einen Altar. Darauf lag ein vergilbtes Dokument. Als Jason es berührte, liefen die Buchstaben über das Papier, formten neue Worte: „Heute Nacht. Drei Stimmen werden hinzugefügt.“
„Das … das ändert sich,“ stammelte Mia.
Nicole schluckte. „Oder es spricht zu uns.“
Jason legte die Mappe nicht mehr aus der Hand. Er fühlte, wie etwas ihn immer tiefer hinein zog.


Kapitel 5 – Der Keller
Hinter dem Altar fanden sie eine Falltür. Eine schmale Treppe führte hinab in die Dunkelheit. Der Gestank von Erde und Moder schlug ihnen entgegen.
Unten lag ein Raum, in dem Kerzen rußige Schatten warfen. Kreidekreise waren auf den Boden gezeichnet, und in der Mitte stand ein Stuhl, gefesselt mit Stricken.
Plötzlich ertönte ein Flüstern. Erst leise, dann stärker. Zahlen. „Eins … drei … sechs … eins … drei … sechs …“
Mia klammerte sich an Jason. „Das ist nicht möglich … hier ist niemand.“


Kapitel 6 – Die Versammlung
Sie wollten fliehen, doch die Treppe war verschwunden. Stattdessen öffnete sich eine Tür in der Wand, und eine Prozession von Gestalten trat ein. Masken bedeckten ihre Gesichter – Tierköpfe, Schädel, leere Augenhöhlen.
Der Chor der Stimmen wuchs an, erfüllte jeden Winkel.
„Der Orden,“ flüsterte Nicole, die Kehle trocken. „Wir sind mitten drin.“
Die Maskierten stellten sich im Kreis auf. Die Schädelmaske trat vor. „Drei Suchende. Drei Opfer. Das Muster hat euch gerufen.“


Kapitel 7 – Die Wahl
Sie wurden in die Mitte des Kreises geführt. Jason kämpfte nicht – er wirkte geradezu selig. Mia weinte, Nicole tobte.
„Drei Plätze sind frei,“ sprach die Schädelmaske. „Ihr füllt sie.“
„Nein!“ schrie Nicole. „Wir gehen hier raus!“
Die Maske neigte den Kopf. „Ihr seid schon längst drin.“
Die Linien auf dem Boden begannen zu glühen. Flammen krochen über die Symbole, ohne sie zu verbrennen.
Kapitel 8 – Der Kreis schließt sich
Der Boden vibrierte, als hätte die Kapelle einen Pulsschlag. Jason sprach nun im Takt mit dem Chor.
Mia sah ihre Mutter am Rand des Kreises, mit offenen Armen. „Sie wartet auf mich …“


Kapitel 8 – Der Kreis schließt sich
Der Boden vibrierte, als hätte die Kapelle einen Pulsschlag. Jason sprach nun im Takt mit dem Chor.
Mia sah ihre Mutter am Rand des Kreises, mit offenen Armen. „Sie wartet auf mich …“
Nicole hörte Schreie – hunderte Stimmen, die vor ihnen geopfert worden waren.
„Ihr seid die Spiegel,“ sagte die Schädelmaske. „Suchender. Empfängliche. Zeugin. Ihr vollendet das Opfer.“
Der Kreis schloss sich. Die drei waren gefangen.


Kapitel 9 – Die Zeremonie
Jason kniete nieder. „Nehmt mich! Ich bin euer Werkzeug!“
Mia weinte, rief nach ihrer Mutter, die längst nicht da war.
Nicole kämpfte, aber das Muster hielt sie fest.
Die Schädelmaske hob das Messer. „Drei Wege. Drei Opfer.“
Der Chor schwoll an, Kerzen platzten, Flammen tanzten.


Kapitel 10 – Das Opfer
Jason ging zuerst, lächelnd, fast freiwillig. Sein Blut füllte die Linien.
Mia folgte, schreiend, doch sanft von der Maske berührt.
Nicole wehrte sich bis zuletzt. „Ihr verdammten Wahnsinnigen!“ Doch auch sie fiel.
Das Blut vereinte sich im Kreis. Ein Spalt öffnete sich, Stimmen drangen hindurch – und darunter mischten sich drei neue: Jason, Mia und Nicole.
Dann schloss sich der Spalt.


Kapitel 11 – Nachhall
Die Kapelle war wieder still.
Die Maskierten verschwanden im Schatten, einer nach dem anderen. Nur die Schädelmaske blieb kurz stehen, das Messer im Gürtel.
„Drei Stimmen mehr,“ sagte er leise. „Das Muster wächst.“
Dann war auch er fort.
Regen tropfte durch das Dach. Wind fuhr durch das zerbrochene Fenster.
Und wer in dieser Nacht nahe vorbeiging, schwor, aus den Ruinen ein Flüstern gehört zu haben. Drei Stimmen, frisch und gefangen:
„Lasst uns raus … bitte … lasst uns raus …“
Doch niemand antwortete.

ENDE!