Das Muster 9.1.4 (B5)




📘 Die Metallplatte aus der verlassenen Halle trägt nur drei Zeichen: 9.4.1.
Für Dave, Joy und John beginnt damit eine Suche, die tiefer führt als jede zuvor. Der Code ist mehr als ein Schlüssel – er ist der Prüfstein in einem Spiel, das längst begonnen hat.
Geführt von Marie, deren wahre Loyalität im Dunkeln bleibt, stoßen sie auf eine Einrichtung, die offiziell nicht existiert, und auf den Mann, der nur als **der Architekt** bekannt ist.
Doch jede Antwort bringt neue Fragen – und im Zentrum wartet das Exemplar, lebendig und bereit, die letzte Entscheidung zu erzwingen.
Zwischen Vertrauen und Verrat, zwischen Aktivierung und Zerstörung:
Das Ende ist nah. Aber wessen Ende?


Kapitel 1 – Die Metallplatte
Die Halle roch noch immer nach kaltem Metall und Staub. Die Metallplatte, die sie im Zentrum des Raumes gefunden hatten, lag jetzt auf einem Betonblock. 9.4.1 – drei Zahlen, sauber graviert, unpassend präzise in diesem verfallenen Ort.
„Schwerer, als sie aussieht,“ murmelte John, als er sie ablegte.
Marie beugte sich vor, betrachtete die Gravur, als würde sie durch sie hindurchsehen.
„Das ist kein gewöhnlicher Code. Das ist ein Marker – für eine Phase.“

„Phase von was?“ fragte Joy.
Marie hielt ihren Blick. „Von etwas, das bald abgeschlossen ist.“

Dave wollte nachfragen, doch ein leises Summen vibrierte durch den Boden. Das Licht flackerte zweimal.
„Das Signal wurde gesendet,“ sagte Marie leise.


Kapitel 2 – Das Summen
Das Geräusch wuchs, bekam Struktur – wie ein Morsecode ohne Pausen. Marie hob die Platte an, drehte sie ins Licht. Der Lichtstrahl brach sich an den Vertiefungen, warf ein Muster auf den Boden.
„Ein Plan,“ murmelte Dave.
Marie deutete auf einen pulsierenden Punkt in der Projektion. „Dort müssen wir hin. Eine Einrichtung, die es offiziell nicht gibt.“

Ein Ruck ging durch die Halle. An der Rückwand öffnete sich ein schmaler Schlitz.
„Und da sollen wir rein?“ fragte John.
„Wenn wir verstehen wollen, was 9.4.1 bedeutet – ja,“ antwortete Marie.


Kapitel 3 – Die Passage
Der Spalt führte in einen schmalen Gang aus Beton, kaum beleuchtet. Das Summen war hier stärker. Die Luft roch nach Ozon.
Am Ende des Gangs ein Stahltor. Daneben eine Konsole, auf der dieselbe Gravur prangte: 9.4.1.
„Es reagiert auf die Platte,“ stellte Dave fest.
Marie legte sie in eine Vertiefung. Ein mechanisches Klicken, dann glitt das Tor nach oben. Dahinter: ein Raum voller Schränke, jeder beschriftet mit anderen Codes.

Joy ging einen Schritt hinein. „Das ist größer, als wir dachten.“
In einer Ecke blinkte ein rotes Licht. Über ihm, klein und unscheinbar, stand ein Name: ARCHITEKT.


Kapitel 4 – Maries Auftrag
Während die anderen den Raum erkundeten, trat Marie zurück. Sie griff in ihre Jackentasche, zog ein altes, gefaltetes Papier heraus – eine Nachricht: Hol den Umschlag.
– A.
Wir sehen sie später in einer Seitenszene: Marie in einem heruntergekommenen Café, gegenüber von einem schlanken Mann mit grauem Anzug, schmaler Brille. „Viktor“, stellte er sich vor. Der Umschlag, den er ihr übergab, war unscheinbar – braun, ohne Absender.
„Von wem?“ fragte Marie.
Viktor lächelte dünn. „Vom Architekten. Und er erwartet, dass Sie liefern.“


Kapitel 5 – Erste Verbindung
Zurück in der Einrichtung legte Marie den Umschlag auf den Tisch. Darin: eine einzelne, zerknitterte Polaroid-Fotografie einer Halle – nicht der, in der sie waren.
„Das ist unser nächster Standort,“ sagte sie knapp.
Dave musterte das Bild. „Und der Code 9.4.1 bringt uns dorthin?“
„Er öffnet es,“ korrigierte Marie.

Ein sanftes Rauschen aus den Lautsprechern ließ sie verstummen. Eine tiefe, kontrollierte Stimme füllte den Raum: „Ihr habt es gefunden. Sehr gut.“
Joy sah sich um. „Wer ist da?“
„Der Architekt,“ antwortete Marie.


Kapitel 6 – Der Architekt spricht
Die Stimme schien direkt in den Köpfen zu klingen.
„Ihr seid weiter gekommen, als ich erwartet hatte. Der Bauplan nähert sich seiner letzten Phase.“
John trat näher zur Konsole. „Was wollen Sie von uns?“
„Nur, dass ihr den Pfad zu Ende geht. 9.4.1 ist nicht nur ein Schlüssel – es ist der Prüfstein.“
Marie ballte die Fäuste. „Warum wir?“
„Weil ihr schon immer Teil davon wart,“ kam die Antwort. „Ob ihr es wusstet oder nicht.“


Kapitel 7 – Die Halle im Bild
Das Foto aus dem Umschlag führte sie an den Rand einer verlassenen Industriezone. Die Halle dort war versiegelt, das Tor verschweißt.
Dave suchte nach einem Zugang, bis Joy den Blick hob – über dem Dach blinkte ein Licht, im Rhythmus des Summens aus der ersten Halle.
„Das ist es,“ flüsterte sie.
Marie legte die Metallplatte auf das Tor. Ein kurzes Aufglühen – und das Metall zerschnitt sich in feinen Linien.


Kapitel 8 – Das Treffen
Innen wartete ein langer Tisch. Und am anderen Ende – eine Gestalt im dunklen Mantel, Gesicht im Schatten.
„Willkommen,“ sagte der Mann. Die Stimme war dieselbe wie aus den Lautsprechern. „Ich bin der Architekt.“
Dave trat vor. „Dann sagen Sie uns, was das hier soll.“
Der Architekt faltete die Hände. „Alles zu seiner Zeit. Zuerst müsst ihr sehen, was ihr geschaffen habt.“


Kapitel 9 – Die Offenbarung
Er führte sie zu einem runden Raum. In der Mitte eine Projektion – ein Netzwerk aus Linien und Knotenpunkten. Jeder Punkt trug eine Zahlenkombination: 1.0.9, 1.1.1, 3.3.6, 7.1.4 … und nun 9.4.1.
„Jeder Code, den ihr gefunden habt, war Teil eines globalen Gitters. Ihr habt es vervollständigt.“
Joy starrte auf die Projektion. „Und jetzt?“
„Jetzt“, sagte der Architekt, „öffnet sich die letzte Tür.“


Kapitel 10 – Die letzte Tür
Ein weiterer Gang, gesichert durch ein massives Schott. 9.4.1 erschien auf einem Display. Marie legte die Platte an – das Schott öffnete sich.
Dahinter: ein Raum, erfüllt von pulsierendem Licht. In der Mitte ein Objekt, halb Maschine, halb etwas Lebendiges.
„Das ist das Exemplar,“ flüsterte John.
„Es ist noch aktiv,“ sagte der Architekt. „Und es erwartet euch.“


Kapitel 11 – Geschlossenes Ende
Sie traten näher, das Licht umhüllte sie. Das Exemplar bewegte sich – nicht fliehend, nicht angreifend, sondern als würde es auf einen Befehl warten.
„Ihr entscheidet,“ sagte der Architekt. „Aktivieren – oder zerstören.“
Dave sah zu den anderen. „Und wenn wir nichts tun?“
Ein schwaches Lächeln des Architekten. „Dann wird jemand anderes es tun.“

Das Licht flackerte, wurde heller – und in der Ferne, jenseits des Raums, antwortete ein weiteres Lichtsignal.

ENDE!